ASW

Model 120 und 140



Um 1969 endet die Produktion der FTE Spitzmaschinen in Eisfeld. Die Produktion wurde nach Werdau verlagert. Die FTE 120 wurde jetzt unter den Namen ASW 120 in Werdau weiterproduziert. Die Produktion der ASIS (130)  ging ebenfalls nach Werdau. ASW  steht dabei für: Alfred Schneider Werdau. 
Die Firma Schneider wurde schon im Jahr 1868 als kleine Papierhülsen- und Spulenfabrik in Werdau gegründet. Interessanterweise wurde im Gewerbeanmelderegister von 1950 bereits die Herstellung von Spitzmaschinen eingetragen!

Alfred Schneider starb 1973, es ist anzunehmen, dass die Firma danach in das VEB Plast- und Metallverarbeitung 
-Werk Werdau- eingegliedert wurde. Um 1980 wurde das Werk Werdau kurzzeitig dem VEB Rundfunktechnik REMA Stollberg unterstellt. Da das aber nicht so recht passte, wurde die Produktion nach Frankenberg verlegt. Hier unterstand es dem VEB Polytechnik. Spätestens 1983 wurde dieser VEB in den VEB Kombinat Polytechnik und Präzisionsgeräte Karl-Marx-Stadt umbenannt. Die Produktion selbst blieb aber in Frankenberg. Sie produzierte die Spitzmaschinen nun unter dem Kürzel BSM.

Mir liegen folgende Bedienungsanleitungen von ASW Modellen (mit den datierten Druckgenehmigunsnummern) vor:
Bedienungsanleitungen der ASIS,  von 1969 und 1970, dazu drei verschiedene OVP.
Die der ASW 120 von 1971, eine weitere stammt aus dem Jahr 1977, dazu eine OVP.
Vom Modell ASW 140 besitze ich eine von 1979 und eine von 1980, aus denen sich sehr interessante Rückschlüsse ziehen lassen! 
Ab ca. 1977 wurden die ASW-Modelle nicht mehr im Karton ausgeliefert. Zum Einsatz kam eine einfache Plastiktüte, in die, die Maschine, eine Klemme und die Bedienungsanleitung lose eingepackt wurden!

 


ASW  120

Interessanterweise hat das ältere ASW 120 Modell nicht den "Modell 120" Schriftzug wie die letzten FTE 120, dieser taucht erst wieder beim Nachfolgemodell auf. Ein sehr wichtiger Unterschied, der gerade von mir festgestellt wurde, ist dass der FTE Fräser  nicht in eine ASW passt, da sein Zahnrad im Durchmesser etwas grösser ist und er dadurch mit der Minenlängeneinstellung kollidiert. Umgedreht passt aber ASW in FTE .

ASW Logo

ASW 120
ASW 120
Steckbrief  "ASW 120"
Hersteller: DDR A.Schneider KG Werdau
Baujahr: ab 1969 -???
Farbe: schwarz  und rotbraun
Gewicht: 404g
Grösse: B=10 H=12,5 L=12 cm
Material: Bakelit
Wert: um 30€
Messer: 1 Zylinderfräser mit Distanzstück, Der Fräser selbst ist nur 3,4 cm
Tipp:

Etwas seltener als die Baugleichen FTE 120 Modelle


ASW Modell 120 (2. Ausführung)

Diese Ausführung hat nun wieder den "Modell 120" Schriftzug. Ansonsten wurde noch die Mineneinstellung von Aluminium in Plastik geändert (siehe roten Kreis). Das gleiche gilt für die Überwurfmutter, die die Kurbel an ihren Platz hält. Auch der Kurbelgriff ist nicht mehr zylindrisch, sondern konisch. Er wurde auch an der Asis verwendet. Links der Originalkarton. Ab ca. 1977 nur noch in einer Plastiktüte ausgeliefert.

ASW Modell 120 Logo
Rückseite ASW 120
 
Steckbrief  "ASW 120"
Hersteller: DDR A.Schneider KG Werdau
ab 1977: VEB Plast- und Metallverarbeitung, Werk Frankenberg
Baujahr: ??? - ca. 1979
Farbe: schwarz  und rotbraun
Gewicht: 404g
Grösse: B=10 H=12,5 L=12 cm
Material: Bakelit
Wert: um 30€
Messer: 1 Zylinderfräser mit Distanzstück, Der Fräser selbst ist nur 3,4 cm
Tipp:

Etwas seltener als die baugleichen FTE 120 Modelle



Das ASW Modell 130 ist die Asis.

 


ASW 140

Die letzte ASW, die ASW 140 wurde im nun umbenannten "VEB Plast- und Metallverarbeitung Werdau" hergestellt. Mit dieser Maschine wurde ein ganz neues Modell geschaffen.
Neues Gehäuse aus Plastik, untenliegende Griffe, plastikverkleidetes  Spannfutter und ein durchsichtiger Spänebehälter waren die grössten Veränderungen. Aber auch im Inneren hatte sich einiges getan, das (Plastik) Fräswerk wird nun über einen kleinen Hebel, der sich nur durch entfernen des Spänebehälters erreichen lässt, arretiert. Die ASW 140 gab es für 15,-M in vielen verschiedenen Farben. In der Beschreibung werden sogar zahlreiche Vertragswerkstätten genannt, die sich bei Nichtfunktion um das gute Stück kümmerten!
Die älteren Modelle haben noch einen "ASW 140" Schriftzug in den Spänebehälter eingeprägt, dieser fehlt bei den letzteren Modellen.  Es kamen verschiedene Kurbelgriffe zum Einsatz. Diese unterscheiden sich in ihrer Riffelung.

ASW 140
Steckbrief  "ASW 140"
Hersteller: VEB Plast- und Metallverarbeitung Werdau
Baujahr: ab 1979 bis ca. 1983
Farbe: in nahezu jeder Farbe lieferbar
Gewicht: 258g
Grösse: B=6,5 H=11,5 L=10,5 cm
Material: Plastik, kaum Metall
Wert: um 10€
Messer: 1 Zylinderfräser 3,4 cm
Tipp:

Auf die vier Gummifüsse achten, Plastikbehälter sehr oft geplatzt, Verfärbungen


Da die "A.Schneider KG Werdau" verstaatlicht und die Spitzmaschinenproduktion in das Werk Frankenberg verlegt wurde, traf der Name "ASW" nicht mehr zu, deshalb wurden die Maschinen in BSM umbenannt.

Zu den BSM Modellen


 

 

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